
Am Donnerstag (17. Juli 2025) gab das kanadische Verteidigungsministerium die Auswahl der ersten Sende- und Empfangsstandorte für das Projekt Arctic Over-the-Horizon Radar (A-OTHR) bekannt. Für einen permanenten Sendestandort hat das Department of National Defence (DND) ein 163 Hektar großes, unbebautes Grundstück im nördlichen Teil von Thistle Trail, etwas nördlich von Bexley Township in der Stadt Kawartha Lakes, Ontario, erworben. Außerdem wurde ein vorläufiger Empfangsstandort identifiziert, der aus 288 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche in Clearview Township, Ontario, besteht.
Die Auswahl der ersten beiden Standorte bildet die Grundlage für die weitere Entwicklung und den Ausbau und ist nach Auffassung des DND ein wichtiger Meilenstein zur Stärkung der Sicherheit und Souveränität Kanadas in der Arktis. Das A-OTHR-Projekt wird voraussichtlich bis Ende 2029 die erste Betriebsfähigkeit erreichen. Es wird letztlich vier Standorte benötigen, um voll einsatzfähig zu sein: zwei Sende- und zwei Empfangsstandorte.
Die ersten Arbeiten an den Standorten Kawartha Lakes und Clearview Township werden voraussichtlich im Winter 2026 beginnen. Das DND verpflichtet sich, detaillierte Informationen weiterzugeben, sobald sie verfügbar sind.
Over-the-Horizon Radar kann auf Kurzwelle die Überwachung in weitaus größeren Entfernungen durchführen als herkömmliche Radartechnologie, da die Radarstrahlen an der Ionosphäre abprallen und so die Erdkrümmung umgehen können. Ein für Funkamateure bekanntes Phänomen.
Das künftige System umfasst eine Frühwarnradarabdeckung und ermöglicht die Verfolgung von Bedrohungen, die sich dem kanadischen Luftraum von Norden her nähern oder in ihn eindringen, so das DND. Ob auch Frequenzen in den Amateurfunkbändern zum Einsatz kommen, ist nicht bekannt, aber übliche Praxis der Militärs verschiedener Nationen, auch seitens NATO-Staaten, wie der IARU INTRUDER WATCH SERVICE immer wieder dokumentiert.
Foto: DND, Kanada
Am Dienstag, 29. Juli 2025, 19 Uhr findet auf Treff.DARC.de der erste Online-Treff zum DARC-Remoteprojekt nach dem offiziellen Projektstart statt. An diesem Abend stehen die Remotebetreiber, Vertreter der DARC-IT sowie Roland, DL1EHP, der Entwickler der Remote-Software, für Fragen und Anregungen zur Verfügung.
Nutzer der Remotestationen haben die Gelegenheit, ihre Erfahrungen zu teilen, Wünsche zu äußern und direkt mit den Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen.
Alle interessierten Mitglieder sind herzlich eingeladen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, Zugang gibt es hier: https://treff.darc.de/d/#/Teilnehmer/n4PRAYIF.
Ein aktueller Fall aus Kalifornien zeigt, wie Amateurfunk in Notsituationen helfen kann: Vor einigen Tagen verirrten sich eine Mutter und ihr Sohn in einem abgelegenen Waldgebiet in der Sierra Nevada. Aufgrund mehrerer handgeschriebener Zettel, die die Mutter hinterließ und weiterer Augenzeugenberichte konnten die Rettungskräfte die beiden aufspüren. Das Rettungsteam wollte so schnell wie möglich der Einsatzzentrale mitteilen, dass die beiden Vermissten gefunden worden waren, doch aufgrund der Topografie konnten weder Smartphones noch ihre üblichen Funkfrequenzen genutzt werden.
Daher griff man auf eine Frequenz zurück, die für Amateurfunk verwendet wird, um Kontakt mit Dritten herzustellen. Ein ehemaliger Kommunikationsbeauftragter von El Dorado County, der sich im Ruhestand befand, hörte über seine Amateurfunkanlage zu Hause mit und nahm anschließend Kontakt mit den Behörden auf, um die Nachricht über die geglückte Rettung weiterzuleiten.
Die 49-jährige Mutter war am 11. Juli mit ihrem Sohn von Sacramento in Richtung eines Sommercamps für Kinder aufgebrochen. Nachdem sie am nächsten Tag nicht erreichbar waren, begann die Suche der Rettungsteams. Die beiden hatten ihr GPS-Gerät genutzt, das sie jedoch in immer entlegenere Gebiete führte, bis das Signal schließlich versagte. In dieser schwierigen Lage hinterließ die Mutter handgeschriebene Notizen entlang des Weges und aktivierte die Warnblinkanlage ihres Fahrzeugs, um auf sich aufmerksam zu machen.
Der solare Flux hat noch etwas zugelegt, was sich aber nicht sonderlich bei der Wellenausbreitung bemerkbar macht. Zehn Sonnenflecken sind nun auf der erdzugewandten Sonnenseite zu beobachten, das Flare-Risiko hat leicht zugenommen (M 60% X 15% Proton 10%). Es wird erwartet, dass die geomagnetische Aktivität überwiegend ruhig (Kp 1–2) sein wird. Meist gute DX-Bedingungen von 20 bis einschließlich 15 Meter.
ZCZC 180430UT JUL25 QAM SFI156 SN178 eSFI109 eSSN61 KIEL A26 K(3H)2 SWS605 BZ3 BT6 HPI16 DST0 KP4CAST(24H) 22111222 ➡️ MUF3000 MAX18+(D) MIN9(N) DATA BY DK0WCY KC2G SWPC/NOAA SANSA WDC/KYOTO MET OFFICE UK GFZ POTSDAM FWBST RHB NNNN
Erläuterungen dazu unter Funkwetter (PDF).
Der US-amerikanische Satellitenhersteller AST SpaceMobile betreibt derzeit fünf kommerzielle Bluebird-Satelliten im Orbit, die das 70-cm-Amateurfunkband für 50-kHz-Telemetrieverbindungen nutzen. Die am 12. September 2024 gestarteten Satelliten sind keine Amateurfunksatelliten. AST SpaceMobile plant den Start weiterer 243 Satelliten und hat bei der US-Behörde FCC einen Antrag auf weltweite Nutzung des Frequenzbereichs 430–440-MHz gestellt. Die FCC möchte wissen, was Funkamateure von diesem Vorschlag halten. Kommentare sind noch bis zum 21. Juli möglich.
Sie können einen Eilkommentar zum Verfahren 25-201 abgeben unter https://www.fcc.gov/ecfs/filings/express?proceeding[name]=25-201. Wenn Sie möchten, können Sie einen ausführlicheren Standardkommentar mit .doc-, .txt- oder .pdf-Anhängen an https://www.fcc.gov/ecfs/filings/standard senden. Bereits eingereichte Kommentare können Sie unter https://www.fcc.gov/ecfs/search/search-filings/results?q=(proceedings.name:(%2225-201%22)) einsehen. Für eine Erklärung der Probleme, die diese Satelliten verursachen, siehe diesen Beitrag von AMSAT-DL-Präsident Peter Gülzow, DB2OS: https://community.libre.space/t/asts-bluebird-1-5/12255.
Update 28. Juli:
Beim Betrieb im 430–440-MHz-Band darf AST keine schädlichen Störungen bei einer Station verursachen, die gemäß den ITU-Funkvorschriften betrieben wird, und darf keinen Schutz vor schädlichen Störungen beanspruchen, die von einer solchen Station verursacht werden. Laut Bundesnetzagentur sei anzunehmen, dass es sich nicht um eine dauerhafte Nutzung, sondern um eine kurzfristige Verwendung bei der Launch and Early Orbit Phase (LEOP) handele. Mögliche Maßnahmen zur Beseitigung von Störungen könnten die Abschaltung der Service Area des Satelliten über Deutschland oder die Festlegung eines PFD Grenzwertes (Probability of Failure on Demand) zum Schutz der anderen Funkdienste in Deutschland sein. Quelle: https://www.golem.de/news/amateurfunk-us-regulierungsbehoerde-kann-frequenz-weltweit-vergeben-2507-198556.html